Lolwah Al-Khater

Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von "Was hinter Benjamin Netanjahus Lügen und Hamas’ Ausweichmanövern steckt" von Thierry Meyssan, 28. November 2023.

Der Patzer von Lolwah Al-Khater

Lolwah Al-Khater, katarische Ministerin für internationale Zusammenarbeit, besuchte am 25. November 2023 Tel Aviv. Es war das erste Mal, dass ein katarischer Regierungsvertreter Israel besuchte. Sie wurde vom Kriegskabinett empfangen, um die Probleme bei der Umsetzung des Abkommens über den Geiselaustausch zu lösen. Sie besuchte auch Gaza.

Gewöhnt mit dem Direktor des Mossad, David Barnea, zu diskutieren, scheint sie nicht begriffen zu haben, dass dem Kriegskabinett nicht nur Gefolgsleute von Premierminister Benjamin Netanjahu angehören. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, traf sie dann, um Zeit zu gewinnen, Entscheidungen im Namen der Hamas, ohne ihr Einverständnis einzuholen.

Die Mitglieder der ehemaligen Opposition, die sich dem Notstandskabinett angeschlossen hatten und nun die Diskussion miterlebten, waren schockiert, als sie aus ihrer Rolle als Vermittlerin heraustrat und andeutete, dass sie über die Hamas, den palästinensischen Zweig der Muslimbruderschaft, Autorität habe.

Joshua Zarka, stellvertretender Generaldirektor für strategische Angelegenheiten im israelischen Außenministerium, sagte nach dem Treffen, Israel werde "mit Katar abrechnen", sobald es seine Rolle als Vermittler erfüllt habe. Tatsächlich hat Katar zwar die Möglichkeit, der Hamas Befehle zu erteilen, aber es kann seine Verantwortung für den Anschlag vom 7. Oktober nicht länger verbergen. Es ist nicht nur kein Vermittler, sondern auch ein Feind der Israelis.

Kehren wir für einen Moment zur Identität Katars zurück.

Katar und die Vereinigten Staaten

Katar wurde erst 1971 vom Britischen Empire unabhängig. Sein erster Emir, Khalifa bin Hamad Al Thani, wandte sich dann Frankreich zu. Er entwickelt sein Land, indem er sich vor leichten Einnahmen durch Kohlenwasserstoffverkauf hütet. Doch 1995 wurde er von seinem Sohn Hamad bin Khalifa Al Thani gestürzt. Der neue Emir schloss Gas- aber auch Ölverträge ab, vor allem mit angelsächsischen Unternehmen (Exxon Mobil, Chevron Phillips, Shell, Centrica), französischen (Total), chinesischen (China National Offshore Oil, CNOOC, Petrochina), indischen, südkoreanischen und japanischen Unternehmen. Geld fließt nun in Strömen.

1996, im Zuge des Oslo-Abkommens, gründete Katar einen panarabischen Fernsehsender, Al-Jazeera, mit den frankokanadischen Juden David und Jean Frydman, Freunden von Yitzhak Rabin und Yasser Arafat. Es war ein sofortiger Erfolg. Doch der Sender, der intellektuell an der Friedensbewegung in Israel teilnimmt, wird zum schwarzen Schaf der Vereinigten Staaten in ihren Kriegen gegen Afghanistan und den Irak.

Im Jahr 2002 schlossen die Vereinigten Staaten ein Militärabkommen mit Katar. Sie richteten dort auf dem gigantischen Stützpunkt Al-Udeid das Hauptquartier des Kommandos ihrer Truppen im Nahen Osten, das CentCom ein. 11000 Soldaten und hundert Flugzeuge sind hier stationiert. Zu diesem Zweck zogen sie ihre Soldaten von Saudi-Arabien ab.

Das Pentagon erinnert den Emir also daran, dass er das Pentagon nicht herausfordern kann: Eines Morgens wurde er von Spezialkräften in seinem Schlafzimmer geweckt. Ein US-Offizier versichert ihm, dass die Spezialkräfte ihn gerade vor einem imaginären Staatsstreich geschützt hätten. Der Emir verstand die Botschaft und kam nun den Forderungen seiner Beschützer nach.

Im Jahr 2005 wurden die Aktionäre von Al-Jazeera durch einen Boykott saudischer Werbekunden erschüttert. Die Brüder Frydman ziehen sich aus dem Sender zurück. Sie wird von der Beratungsfirma JTrack komplett neugestaltet. Sie stellt Bruder Wadah Khanfar an ihre Spitze [1]. Nach und nach zensiert dieser jede Kritik des "amerikanischen Imperialismus" und geht sogar so weit, bestimmte Bilder zu entfernen, die amerikanische Verbrechen im Irak zeigen. Al-Jazeera, dessen Journalisten von US-Streitkräften getötet wurden und deren Kollaborateure in Guantánamo gefangen genommen und gefoltert wurden, wurde zum Sprachrohr der angelsächsischen Mächte und gibt dem sunnitischen Islamismus die Stimme. Im Jahr 2009 besucht Wadah Khanfar die Vereinigten Staaten, wo er von allen Angehörigen der herrschenden Eliten empfangen wurde.

2008 setzte der Emir im Libanon einen neuen Präsidenten verfassungswidrig ins Amt, anstelle des bisherigen Präsidenten.

Bruder Mahmoud Jibril, Chef von JTrack, wird 2011 plötzlich zum Anführer des Protests gegen das Regime, dessen Minister er „immerhin“ war. Der palästinensische Bruder Wadah Khanfar verlässt Al-Jazeera, um den Vorsitz einer türkischen Denkfabrik, des Al-Sharq-Forums, zu übernehmen. Der Sender wird vom Premierminister Scheich Hamad bin Jassem bin Jaber Al Thani übernommen. Sofort stellt sich der Sender in den Dienst der NATO, für die er zum wichtigsten Propagandainstrument in der arabischen Welt wird. Er gibt eine einseitige Sicht der Konflikte in Libyen und Syrien wieder, um zum Kanal der Muslimbruderschaft zu werden. Imam Youssef al-Qaradâwî wird der offizielle Prediger des Senders. Er erklärt seinen Zuhörern, dass Mohammed heute zweifellos auf der Seite der NATO stehen würde.

Katar entwickelt sich zum wichtigsten Vermittler im Nahen Osten. Es handelt Friedensabkommen zwischen Arabern aus, wo immer die Vereinigten Staaten sie darum bitten, in der Westsahara, bei innerpalästinensischen Rivalitäten, im Darfur, Eritrea und Jemen. Es kann seine Macht aber auch nutzen, um Kriege anzuzetteln. So gibt es 2012 dem Sudan unter Bruder Omar al-Bashir 2 Milliarden Dollar, damit dieser seinen Sondergesandten, General Mohammed Ahmed Mustafa al-Dabi, abberuft [2]. Letzterer, der bis dahin von allen geschätzt war, vor allem wegen seiner friedlichen Rolle im Darfur, war zum Vorsitzenden der internationalen Mission der Arabischen Liga in Syrien ernannt worden. Er und seine Kollegen hatten Zugang zu allem, was sie sehen wollten. In einem vorläufigen Bericht kam er zu dem Schluss, dass die westlichen Medien lügen und dass es in Syrien keine Revolution gegeben habe.

2013 dankte der Emir zugunsten seines Sohnes Tamim bin Hamad Al Thani ab.

Die "Golfkrise"

Von Juni 2017 bis Januar 2021 führten Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate eine Blockade gegen Katar durch, die den Golfkooperationsrat lahmlegte. Dieser Kalte Krieg ist falsch interpretiert worden. Nach Angaben der Financial Times ist dies mit einer dunklen Geschichte von Lösegeldzahlungen verbunden, laut anderen, mit einer Erklärung des Emirs, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, der den politischen Gebrauch des Islam befürwortet, wie er sowohl von der Muslimbruderschaft als auch vom Iran praktiziert wird.

In Wirklichkeit war es dem Präsidenten der Arabischen Republik Ägypten, Abdel Fattah al-Sisi, gelungen, Dokumente von der Geheimgesellschaft der Muslimbruderschaft zu erhalten, die sein Land ein Jahr lang regiert hatte. Als ehemaliger Direktor des militärischen Geheimdienstes hatte er sie studiert. Nach der Rede von US-Präsident Donald Trump in Riad gegen den Terrorismus der Muslimbruderschaft (21. Mai 2017) hatte er verstanden, wie er sie nutzen konnte. Er hatte daher die in seinem Besitz befindlichen Beweise an den König weitergeleitet, in der Hoffnung, seine Unterstützung in seinem Kampf gegen die Brüder zu erhalten. Die Dokumente enthielten Beweise für eine Verschwörung der Muslimbruderschaft und Katars zum Sturz des Königs von Arabien, Salman bin Abdulaziz Al Saud. Für den König und seinen Sohn war das ein Schock: Die Bruderschaft, die das Königreich jahrelang verwöhnt hatte, indem es ihr ein Militärbudget gewährte, das größer war als das ihrer eigenen Armee, erlaubte sich nicht nur Daesch zu unterstützen, sondern griff auch den Monarchen an.

Am 5. Juni 2017 brachen Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain, gefolgt von der jemenitischen Regierung von Abdrabbo Mansur Hadi, der libyschen Regierung von Tobruk, Mauretanien, den Malediven und den Komoren die diplomatischen Beziehungen zu Katar ab. Diese Länder schließen ihre Land-, Luft- und Seegrenzen zum Emirat und strangulieren es plötzlich. US-Präsident Donald Trump ergreift Partei und beschuldigt Katar, "religiösen Extremismus" zu finanzieren. Das Emirat wird von der Türkei, Marokko, der Hamas, dem Iran und Deutschland unterstützt, wo der nationale Führer der Bruderschaft, Ibrahim el-Zayat, Zugang zum Außenministerium hat. Niger und Tschad unterstützen Saudi-Arabien.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain haben Katar ein 13-Punkte-Ultimatum gestellt [3]. Es geht um den Bruch mit dem politischen Islam und seinen Unterstützern, der Türkei und dem Iran.

Die Krise wird erst eine Lösung finden, als US-Präsident Donald Trump versucht, die arabischen Länder untereinander und mit Israel zu versöhnen. Er organisiert die Annäherung zwischen Marokko und Israel und dann die der Golfkrise. Die Kontroverse um den politischen Islam findet im Stillen statt.

Das Emirat Katar und die Muslimbruderschaft

Die Bruderschaft (Ikwan) verfolgt das Ziel, das ihr Gründer, der Ägypter Hassan El-Banna, am Ende des Ersten Weltkriegs gesetzt hat: die Wiedererrichtung des Kalifats [4]. In einem Brief an den damaligen ägyptischen Premierminister skizzierte er seine drei Ziele:
 "eine Reform des Rechts und die Vereinigung aller Gerichte unter der Scharia;
 Rekrutierung in die Streitkräfte durch Einführung des Freiwilligendienstes unter dem Banner des Dschihad;
 die Verbindung der muslimischen Länder und die Vorbereitung der Wiederherstellung des Kalifats in Übereinstimmung mit der vom Islam geforderten Einheit."

Der Ikwan ist eine geheime Gesellschaft, die nach dem Vorbild der Vereinigten Großloge von England organisiert ist. Wir kennen ihre Taten daher nur aus den Zeugenaussagen ihrer ehemaligen Mitglieder oder aus Dokumenten, die während ihrer Niederlagen beschlagnahmt wurden.

Seit ihrer Gründung hat sich die Bruderschaft mit einer Miliz ausgestattet, die mit der Ermordung ihrer Gegner beauftragt ist. Sie entwickelte sich zuerst in Ägypten, dann in der gesamten arabischen Welt und in Pakistan. Das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten benutzten schnell ihre Politiker (wie Bruder Muhammad Zia-ul-Haq in Pakistan oder Bruder Mahmoud Jibril in Libyen) und ihre Milizen wie Al-Qaida, Daesch oder die Liga zum Schutz der tunesischen Revolution. Gleich nach seiner Ankunft im Weißen Haus berief Präsident Barack Obama ein Mitglied der Bruderschaft, Mehdi K. Alhassani, in seinen Nationalen Sicherheitsrat, um eine dauerhafte Verbindung zu ihr herzustellen [5].

Als die USA die syrische Episode des "endlosen Krieges" begannen, baten sie die Hamas, ihr Büro von Damaskus nach Doha zu verlegen. Als Saudi-Arabien 2014 endgültig mit der Bruderschaft brach, trat Katar spontan an ihre Stelle. Ohne über die gleichen Ressourcen wie sein mächtiger Nachbar [Saudi-Arabien] zu verfügen, ist das Emirat mit Billigung der Vereinigten Staaten zu seinem wichtigsten Finanzier geworden. Im Jahr 2018 war es Katar, das die Gehälter der Hamas-Beamten in Gaza übernahm. Mit Benjamin Netanjahus Einverständnis reist sein Botschafter dorthin mit Koffern voll von kleinen Banknoten im Wert von 15 Millionen Dollar. Der Vorgang wird jeden Monat wiederholt.

Im Jahr 2022 erhob US-Präsident Joe Biden Katar in den Rang eines wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten; Eine Ehre, die nur einem Dutzend Ländern auf der ganzen Welt vorbehalten ist.

Der Patzer von Lolwah Al-Khater beweist, dass Katar mehr ist als das. Katar übt Autorität über die politische und militärische Strategie der Hamas aus.

 
 
Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser
Pepe Escobar: BRICS und die Widerstandsachse: eine Konvergenz der Ziele

11. DEZ. 2023 Der Gaza-Krieg hat die Zusammenarbeit zwischen den Giganten des globalen Südens beschleunigt, die sich dem vom Westen unterstützten Konflikt widersetzen. Gemeinsam können die von Russland geführten BRICS-Staaten und die vom Iran geführte Widerstandsachse ein von den USA freies Westasien gestalten.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi.         Bildnachweis: Die Wiege

MOSKAU – Letzte Woche machte der russische Präsident Wladimir Putin einen bemerkenswerten Boxenstopp in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Saudi-Arabien, um den emiratischen Präsidenten Mohammad bin Zayed (MbZ) bzw. den saudischen Kronprinzen Mohammad bin Salman (MbS) zu treffen, bevor er zu einem Treffen nach Moskau zurückflog

Die drei Hauptthemen bei allen drei Treffen, die von diplomatischen Quellen bestätigt wurden, waren Gaza, OPEC+ und BRICS-Erweiterung. Sie sind natürlich miteinander verknüpft. Die strategische Partnerschaft zwischen Russland und Iran entwickelt sich in rasender Geschwindigkeit, ebenso wie Russland-Saudi-Arabien (insbesondere bei OPEC+) und Russland-VAE (Investitionen). Dies führt bereits zu starken Veränderungen in der Verteidigungsvernetzung in ganz Westasien. Die langfristigen Auswirkungen für Israel, weit über die Gaza-Tragödie hinaus, sind gravierend.

Putin sagte zu Raisi etwas, das auf so vielen Ebenen außergewöhnlich war:

„Als ich über den Iran flog, wollte ich in Teheran landen und Sie treffen. Aber mir wurde mitgeteilt, dass Sie Moskau besuchen wollten. Die Beziehungen zwischen unseren Ländern wachsen rasant. Bitte übermitteln Sie dem Obersten Führer meine besten Wünsche, der unsere Beziehungen unterstützt.“

Putins Hinweis auf den „Flug über den Iran“ steht in direktem Zusammenhang mit vier bewaffneten Suchoi Su-35 , die in Formation fliegen und das Präsidentenflugzeug über 4.000 km (gemessen als Luftlinie) von Moskau nach Abu Dhabi eskortieren, ohne zu landen oder aufzutanken.

Wie jeder verblüffte Militäranalytiker bemerkte, ist eine amerikanische F-35 in der Lage, ohne Auftanken bestenfalls 2.500 km weit zu fliegen. Das wichtigste Element ist jedoch, dass sowohl MbZ als auch MbS die russischen Su-35-Eskorten über ihr Territorium autorisiert haben – was in diplomatischen Kreisen äußerst ungewöhnlich ist.

Und das führt uns zum Kernpunkt. Mit einem einzigen Zug auf dem Luftschachbrett und dem anschließenden entscheidenden Sieg mit Raisi erfüllte Moskau vier Aufgaben:

Putin hat – anschaulich gesprochen – bewiesen, dass es sich um ein neues Westasien handelt, in dem der US-Hegemon ein zweitrangiger Akteur ist; zerstörte den neokonservativen politischen Mythos der russischen „Isolation“; demonstrierte weitreichende militärische Überlegenheit; Und schließlich hat sich angesichts des bevorstehenden Beginns der BRICS-Präsidentschaft Russlands gezeigt, dass das Land alle seine entscheidenden geopolitischen und geoökonomischen Karten behält.

Töte sie, aber sanft

Die ursprünglichen fünf BRICS-Staaten – angeführt von der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China – werden am 1. Januar 2024 ihre Türen für die drei großen westasiatischen Mächte Iran, Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate öffnen . Ihr Beitritt zum multipolaren Machtzentrum bietet diesen Ländern eine außergewöhnliche Plattform für breitere Märkte und dürfte mit einer Flut von Investitionen und Technologiebörsen einhergehen.

Das langfristige, raffinierte Spiel zwischen Russland und China führt zu einer vollständigen, tektonischen Veränderung der Geoökonomie und Geopolitik Westasiens.

BRICS-10-Führung – wenn man bedenkt, dass die 11 Th Mitglied Argentinien ist derzeit bestenfalls ein Joker – es hat sogar das Potenzial, unter einer russischen Präsidentschaft ein wirksames Gegenstück zur zahnlosen UNO zu werden.

Und das führt uns zu der komplexen Interaktion zwischen BRICS und der Achse des Widerstands.

Zunächst gab es Grund zu der Annahme, dass die milde Verurteilung des Völkermords in Gaza durch die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) ein Zeichen von Feigheit war.

Doch eine erneute Betrachtung könnte zeigen, dass sich alles organisch entwickelt, wenn es um die Überschneidung des Gesamtbildes geht, das vom verstorbenen iranischen Befehlshaber der Quds-Truppe, General Qassem Soleimani, entworfen wurde, mit der akribischen Mikroplanung des Hamas-Führers Yahya Sinwar in Gaza, der die israelische Mentalität im Inneren kennt seine verheerende militärische Reaktion untersucht und im Detail betrachtet.

Der wohl glühendste Fokus der detaillierten Diskussionen in Moskau in den letzten Tagen ist, dass wir uns möglicherweise dem Punkt nähern, an dem „ein Signal“ eine konzertierte Reaktion der Achse des Widerstands auslösen wird.

Im Moment haben wir es mit sporadischen Angriffen zu tun: Die Hisbollah zerstört Israels Kommunikationstürme gegenüber der Grenze zum Südlibanon, irakische Widerstandskräfte greifen US-Stützpunkte im Irak und in Syrien an und Jemens Ansarallah blockiert konkret das Rote Meer für israelische Schiffe. All das ergibt noch keine konzertierte, koordinierte Offensive.

Und das würde die Verzweiflung innerhalb der Biden-Regierung in Washington erklären, zusammen mit Gerüchten, dass Israel den Gaza-Plan zwischen Weihnachten und Anfang Januar abschließen muss. Nicht nur ist die globale Optik des Gaza-Angriffs erschreckend unhaltbar geworden, sondern vor allem erhöht eine längere Militärkampagne die Wahrscheinlichkeit eines „Signals“ an die Achse des Widerstands dramatisch.

Und das wird zum Ende aller ausgefeilten Pläne des Hegemons für Westasien führen.

Die geopolitischen Ziele des Zionismus sind ganz klar: die Wiederherstellung seiner selbst geschaffenen Aura der Dominanz in Westasien und die Aufrechterhaltung einer stetigen Kontrolle über die US-Außenpolitik und das Militärbündnis.

Verderbtheit ist eine Schlüsselkomponente zur Erreichung dieser Ziele. Es ist so einfach, ultraweiche zivile Ziele, darunter Tausende von Frauen und Kindern, zu bombardieren, zu beschießen und niederzubrennen, wodurch Gaza in einen riesigen Friedhof verwandelt wird, während der White Man's Burden Club die israelischen Besatzungstruppen dazu drängt, sie zu töten, natürlich, aber eher im Stillen .

Stichwort für die toxische Atlantikerin und Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, die den Führern Ägyptens und Jordaniens persönlich Bestechungsgelder anbietet – 10 Milliarden US-Dollar für Kairo und 5 Milliarden US-Dollar für Amman – wie von Brüsseler Diplomaten bestätigt. Das ist die verblüffende Lösung der EU, um den Völkermord im Gazastreifen zu stoppen.

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah el-Sisi und der jordanische König Abdullah bin al-Hussein müssten lediglich den erzwungenen Exodus und die endgültige ethnische Säuberung des Gazastreifens in ihre jeweiligen Gebiete „erleichtern“.

Denn das eschatologische Ziel des Zionismus bleibt eine unverfälschte Endlösung, was auch immer auf dem Schlachtfeld geschieht. Und natürlich, wie die von der Hamas angeführte Al-Aqsa-Flutoperation vom 7. Oktober nahelegt, die islamische Al-Aqsa-Moschee in Jerusalem zu zerstören und auf ihrer Asche einen dritten jüdischen Tempel zu errichten.

Was passiert, wenn „das Signal“ kommt?

Was wir also haben, ist im Wesentlichen der Auswanderungs-oder-Vernichtungs-Plan des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu – im Gegensatz zu dem, was der erfahrene Westasien-Experte Alastair Crooke denkwürdigerweise als „Sykes-Picot ist tot“ bezeichnet hat. Dieser Satz bedeutet, dass die Aufnahme arabischer und iranischer Staaten in die BRICS-Staaten letztlich die Regeln in Westasien neu definieren wird, zum Nachteil des zionistischen Projekts.

Diesmal besteht sogar eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Israels zertifizierte Kriegsverbrechen in Gaza strafrechtlich verfolgt werden, da Palästinenser, Araber und Nationen mit muslimischer Mehrheit mit voller Unterstützung der BRICS eine vom Globalen Süden anerkannte Kommission bilden, um Tel Aviv und seine Streitkräfte einzunehmen den Hof machen.

Vergessen Sie den befleckten IStGH, so unterwürfig er auch weiterhin der regelbasierten Ordnung des Hegemons gegenüber ist. Die BRICS werden dazu beitragen, das Völkerrecht wieder in den Vordergrund der globalen Szene zu rücken, wie es bei der Gründung der Vereinten Nationen im Jahr 1945 vor ihrer Kastration vorgesehen war.

Der Völkermord im Gazastreifen zwingt auch alle Breitengrade entlang des globalen Südens dazu, integrativer zu sein – etwa bei der Auseinandersetzung mit der Weisheit unserer gemeinsamen, miteinander verflochtenen vormodernen Geschichte. Jeder mit einem Gewissen war gezwungen, tief in sich selbst zu graben, um Erklärungen für das Unentschuldbare zu finden. In diesem Sinne sind wir jetzt alle Palästinenser.

So wie es aussieht, keine Macht – der Westen, weil er sie ablehnt; Die BRICS-Staaten und der globale Süden waren in der Lage, eine von einer rassistischen, ethnozentristischen Ideologie durchgeführte Endlösung zu stoppen, weil sie noch nicht ihr Ziel erreicht hatten.

Doch das eröffnet auch die verblüffende Möglichkeit, dass keine Macht stark genug sein wird, um die Achse des Widerstands zu stoppen, wenn das „Signal“ kommt, den Vorhang für das zionistische Projekt zu schließen. Zu diesem Zeitpunkt wird die Achse einen höchsten moralischen Imperativ haben, der von der Bevölkerung auf der ganzen Welt anerkannt und sogar gefordert wird.

An diesem Punkt sind wir jetzt: Wir bewerten die leuchtende Symmetrie zwischen Impotenz und Imperativ. Der Stillstand wird durchbrochen – vielleicht früher, als wir alle erwarten.

Das erinnert an einen früheren Stillstand. Die derzeitige Sackgasse zwischen einer perversen, trashigen Version der hebräischen „Zivilisation“ und dem aufkommenden islamischen Nationalismus – nennen wir ihn „zivilisatorischer Islam“ – spiegelt wider, wo wir uns im Dezember 2021 befanden, als von Russland vorgeschlagene Verträge über die „Unteilbarkeit der Sicherheit“ abgelehnt wurden von Washington. Im Nachhinein betrachtet war das die letzte Chance für einen friedlichen Ausweg aus dem Konflikt zwischen dem Heartland und dem Rimland.

Der Hegemon lehnte es ab. Russland machte sein Spiel – und beschleunigte den Niedergang des Hegemons exponentiell.

Das Lied bleibt dasselbe, von den Steppen des Donbas bis zu den Ölfeldern Westasiens. Wie kann der multipolare globale Süden – zunehmend vertreten durch die erweiterten BRICS-Staaten – einen wütenden, ängstlichen, außer Kontrolle geratenen imperialistischen Westen bewältigen, der in den Abgrund des moralischen, politischen und finanziellen Zusammenbruchs blickt?

Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die von The Cradle wider.