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Zweierbeziehung, offene Beziehung, Polyamory?

Eros & Sophia 1
Netzwerk für kreative Beziehungen

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Am meisten lernen wir, wenn wir mit anderen zusammenarbeiten. Die Entwicklung unserer Kultur treibt in Richtung Vereinzelung und Anonymisierung der Gesellschaft. Gerade deshalb finde ich es so wichtig, dass sich die positiven Kräfte verbinden und vernetzen. Ich bin als Networker aktiv in verschiedenen Initiativen, Netzwerken und Arbeitsgruppen, die sich mit dem Thema Gemeinschaft in irgend einer Form beschäftigen. Im folgenden schildere ich hier meine persönliche Vision. von Markus Rüegg (Fassung vom 6.5.03)

 

Zweierbeziehung, offene Beziehung, Polyamory?

Es ist schwierig, in einem tabuisierten Bereich aus gewohnten Strukturen auszubrechen und Neues zu wagen. Die meisten haben schon einige Versuche unternommen, sich die Finger verbrannt und lassen jetzt solche „Eskapaden“ lieber bleiben. Zugegeben, es ist nicht immer einfach, aus den gemachten Erfahrungen und Fehlern zu lernen, herauszufinden woran es lag, dass eine Beziehung scheiterte.

 

Nicht alle sind in ihrer Beziehung wirklich zufrieden, meines Wissens nur etwa 30%. Zieht man/frau davon noch diejenigen ab, die schönfärben, sind es wohl eher 20%. Die meisten sind mit ihrer Beziehungssituation nicht glücklich, am wenigsten das wachsende Heer der unfreiwilligen Singles.

Mit der zunehmenden Vereinzelung und Anonymisierung der Gesellschaft und dem immer grösser werdenden Stress, gibt es auch immer weniger Liebe und immer weniger sexuelle Erfüllung und Erotik zwischen den Menschen. Beziehungsloser Sex wird immer mehr angeboten und konsumiert: In der Werbung, im Internet, in den Medien.

 

Natürlich gibt es wie immer mehrere Ursachen, warum wir nicht weiter kommen in unseren Beziehungsformen: Psychische Prägungen und Muster, gesellschaftliche Strukturen und Normen. Das Kalkül der Profiteure hinter den Kulissen: Frustrierte Menschen konsumieren mehr, Menschen die Angst haben, lassen sich leichter manipulieren und beherrschen. Überall werden wir dazu degrängt, unsere Energie in die Arbeit zu investieren. Wir arbeiten immer mehr. Der Sozial-Staat wird demontiert. Die Arbeitswelt, der Beruf ist immer mehr der Mythos, welcher Identität stiftet. Vor allem Männer, aber auch immer mehr Frauen jagen diesem Mythos nach. Die Zeit wird immer knapper. Die grauen Männer von Momo, kommen mir in den Sinn, die uns die Zeit stehlen. Es bleibt immer weniger Raum & Zeit für Spontaneität, für Lust und Lebenslust.

 

5000 Jahre patriarchale Herrschaft haben Spuren hinterlassen, nicht nur bei den Männern. Aber es gehört zum „Wahnsinn der Normalität“, dass wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Nicht nur unsere abendländische Zivilisation, sondern praktisch alle sog. Hochkulturen sind davon geprägt worden. Und das nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich. Die schwerwiegendsten, bzw. effizientesten Auswirkungen des Patriarchats beziehen sich auf die Dominanz seiner Wertvorstellungen in den Bereichen Religion, Geld und Sexualität. Um eine Bewusstseinsbildung in diesen für den Fortbestand der Herrschaft wichtigsten Bereichen soweit als möglich zu hemmen, wurden und werden diese Bereiche tabuisiert und mit Schuld (auf der materiellen Ebene mit Schulden) beladen. Entscheidend für eine Befreiung aus diesen Zwangsneurosen dürfte dabei die Entflechtung der tiefgreifenden Verstrickungen zwischen diesen Tabus sein. Wenn wir an unseren inneren und äusseren Zuständen etwas verändern wollen, kommen wir nicht am Aufdecken dieser drei grössten Tabus in unserem alltäglichen Leben vorbei.

In seinem Buch „Mysterium Geld“ beschreibt Bernard Lietaer den direkten Zusammenhang unseres patriarchalen Gottesbildes mit unserem zerstörerischen Geldsystem1. „Der Terror der Ökonomie“ (Forrester) mit seinem Wachstumswahn, seinem Konsumrausch und seinem Börsenspekulationskarussel ist z.B., so die These von Lietaer, der äussere Ausdruck von Gier und Angst vor Knappheit in unserem Inneren. Ich möchte in diesem Artikel den Zusammenhang von Patriarchat und unseren Beziehungsformen etwas näher beleuchten, denn sie sind die Grundlage für eine befriedigende Sexualität.

 

Die Erforschung und Demaskierung der patriarchalen Strukturen, Muster und Glaubenssätze in uns und um uns ist hauptsächlich der Frauenbewegung zu verdanken. Eine der grossen Stärken der patriarchalen Wirtschaftskriegskultur des Kapitalismus (dem Kampf aller gegen alle) ist seine hervorragende Fähigkeit, soziale Bewegungen und alternative Denkansätze zu vereinnahmen, zurechtzubiegen und für die eigenen Zwecke nutzbar zu machen. Leider ist auch die Frauenbewegung davon nicht verschont geblieben. Was in der Politik unter dem Stichwort „Der Dritte Weg“ läuft, findet seine Entsprechung in der Etablierung des Gender2-Diskurses, dem „neoliberalen Ansatz in der Frauenbewegung“ sozusagen. Veronika Bennholdt-Thomsen und Maria Mies, zwei Vertreterinnen der Bielefelder Schule, die mit ihrer Subsistenzperspektive3 wohl einen der radikalsten Ansätze in der Ökonomie vertreten - einer der wenigen Ansätze, der nicht dem Wachstumswahn huldigt - formulieren es so: „Obwohl sie aus dem Patriarchatsgefüge heraus wollten, sehnten sich viele von uns dennoch danach, in diesem starren, aber scheinbar sicheren, festgefügten Rahmen einen Platz zu haben. Sie wollten, dass Vater Staat sie gütig aufnimmt in seinem Haus und ihnen einen besseren Platz garantiert. Sie wollten von der Sklavin zur Herrin aufsteigen. Sie wollten mit Männern zusammen den privilegierten Platz im Herrenhaus einnehmen.“ (aus „Eine Kuh für Hillary“ S. 205) Die Hervorhebungen von mir deuten auf die Zusammenhänge zwischen innen und aussen, auf die archetypischen Muster im kollektiven Unbewussten hin.

 

Eigenartigerweise (oder vielleicht besser: Aus naheliegenden Gründen...?) schrecken aber auch radikale Feministinnen davor zurück, ihr eigenes Unterbewusstsein in Bezug auf patriarchalen Bodensatz zu durchleuchten. Auch in der Humanistischen Psychologie, in all den vielfältigen Formen der Psychotherapie wird unser kollektives Unterbewusstsein kaum einmal aus dieser Perspektive beleuchtet. Dabei liegt es auf der Hand, dass viele unserer kollektiven Neurosen, der „Wahnsinn unserer Normalität“, damit zusammenhängen.

 

Dass unsere patriarchal geprägten Beziehungsformen nicht das einzig Mögliche sind, dass es auch andere Ansätze gab und gibt, zeigen z.B. matriarchale Kulturen aus der Vergangenheit und Gegenwart auf der ganzen Welt. Heide Göttner-Abendroth und Kurt Derungs haben in ihrem Buch „Matriarchate als herrschaftsfreie Gesellschaften“ 15 ethnologische Studien über matriarchale Kulturen zusammen gestellt, fünf aus der Vergangenheit und zehn aus der Gegenwart.

Die Irokesen hatten z.B. eine Demokratie, die weit über unsere Formen der direkten Demokratie in der Schweiz hinaus ging (s.78). Bei den Trobriandern war es normal, dass die Kinder miteinander Geschlechtsverkehr hatten. Die Eltern amüsierten sich höchstens darüber. Nur der Inzest war tabu. Als ich das Bekannten berichtete, erzählten sie mir von einer Kindergärtnerin aus ihrem Freundeskreis, die in Mexico-City lebt und arbeitet. Auch unter ihren Kindern sei es üblich, dass Mädchen und Buben miteinander „Liebe machen“. Sie erkläre sich das mit dem hohen Anteil von Indianerkinder in diesem Kindergarten. Man/frau kann sich gut vorstellen, was das auf die menschliche Entwicklung für Auswirkungen hat - eine Kindheit mit Sexualität statt ohne. Der Ethnolog Bronislaw Malinowski beschreibt ohne Umschweife, zu welchen Verhaltensweisen zwischen den Geschlechtern eine solche Kindheit führte: „... so bildeten zum Beispiel beim Tauziehen-kayasa im Süden Männer und Frauen stets entgegengesetzte Parteien; die Sieger verhöhnten feierlich die Besiegten mit dem typisch kreischenden Geheul (katugogova), dann stürzten sie sich über die am Boden liegenden Gegner, und der Geschlechtsverkehr wurde in der Öffentlichkeit ausgeführt.“ (s.140) Ob das pure archaische Lust oder eine Art von ritueller, sexueller Dominanz war, sei dahingestellt. Willhelm Reich zieht in seiner Analyse folgende Schlussfolgerungen aus den Arbeiten Malinowskis: „Nun lässt sich aus den Forschungen Malinowskis eindeutig nachweisen, wie sich bei den Trobriandern der Prozess der Verschiebung der sozialen, wirtschaftlichen und ideologischen Verhältnisse vom Mutterrecht zum Vaterrecht hin vollzieht. ... 1. Der Übergang der Macht von der Frau auf den Mann. ... 2. Der Übergang vom natürlichen genitalen Liebesleben zum Zwang der Ehebindung. 3. Der Übergang von der Sexualbejahung zur Sexualverneinung, von der vorehelichen Bejahung der Genitalbetätigung zur Forderung nach vorehelicher Askese, und schliesslich das wesentlichste, 4. die fortschreitende Teilung der Gesellschaft in obere Unterdrücker und unterdrückte untere Gruppen.“ (s.142)

 

Ich gehe nicht davon aus, dass wir wieder eine matriarchale Gesellschaft anstreben sollten. Es gibt auch gewalttätige matriarchale Gesellschaften mit Menschenopferritualen. Aber es ist sicher sehr nützlich zu wissen, wie die Beziehungen zwischen den Menschen in solchen Gesellschaften aussehen. So gibt es Kulturen, in denen die Frauen paralell 3-8 Beziehungen zu verschiedenen Männern haben (und umgekehrt die Männer natürlich auch). Auch wechseln die Beziehungen schneller als bei uns.

Bei den Mosuo in Südchina, die Heide Göttner-Abendroth zusammen mit einer Frauengruppe besuchte, „werden die Liebesbeziehungen leicht und oft gewechselt. Sie halten manchmal ein paar Monate, manchmal ein paar Jahre, selten ein Jahrzehnt.“ (s.156) Was mich bei diesem Volk besonders beeindruckte war folgendes: In der chinesischen Kulturrevolution wurden sie dazu gezwungen, in patriarchalen Strukturen zusammen zu leben. Aber nach der Kulturrevolution kehrten sie aus freien Stücken zu ihren alten matriarchalen Lebensweise zurück.

 

Ich will hier jedoch auch keine neuen Dogmen aufstellen, mehrere und/oder öfter wechselnde Beziehungen seien besser als feste, dauerhafte oder gar lebenslange Zweierbeziehungen. Das ist individuell sehr verschieden und wechselt auch, kann sich verändern im Lauf eines Lebens. Was ich aber möchte, ist das immer noch praktisch unantastbare Dogma zu hinterfragen, dass die Zweierbeziehung die allein selig machende Beziehungsform ist.

 

Irgendwo zwischen den beiden Extremen – der besitzergreifenden Zweierbeziehung (mit oder ohne heimliche Seitensprünge, die bei immerhin 2/3 aller Paare dazu gehören) und dem wilden rumvögeln, als „freie Liebe“ deklariert (was weder mit Liebe noch mit Freiheit etwas zu tun hat) – sollte es doch ein weites Feld von anderen, auch besseren Möglichkeiten geben. Wirkliche Freiheit, in der Liebe und überhaupt im Leben, ist nicht eine Frage der Quantität, sondern des Bewusstseins. Wir alle, ob Mann oder Frau, schleppen in unserem kollektiven Unterbewusstsein einen grossen Rucksack mit. 5000 Jahre Patriarchat können wir nicht so einfach abschütteln, hinter uns lassen. Wir sind ja die ersten zwei, drei Generationen, in denen Männer und Frauen überhaupt begonnen haben, offen und direkt zu kommunizieren. Die Befreiung von alten, patriarchalen Mustern, Verhaltensweisen, inneren Glaubenssätzen und Bildern (Märchenprinz) ist einmal ein erster Schritt. Befreiung allein reicht aber nicht. Sonst entsteht nur innere Leere. Wir müssen uns vom Alten verabschieden und das Neue kreieren, ohne dass wir wissen, wie das Neue aussieht. Wir sind sozusagen die Pionier-Generation. Es braucht sicher noch viel Zeit und Geduld, um da weiter zu kommen.

Ich träume von kreativen Beziehungsformen, in denen mehr Tiefe, mehr Qualität möglich wird. Wenn es gelingt, bessere, schönere, harmonischere, herausfordernde, erotischere, spirituellere, bereicherndere, aufregendere, sensiblere und seelenvollere Beziehungen zu leben, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das eine enorme gesellschafts-politische Sprengkraft haben könnte.

 

Bücher zum Thema Zweierbeziehung gibt es genug, Bücher zum Thema „freie Liebe“ auch. Was fehlt, sind funktionierende Beispiele, in denen die Beteiligten die Erfahrung machen, dass es besser ist als vorher. Da mich das, was ich bis heute selber erlebte, nicht überzeugen konnte, habe ich mir überlegt, was es brauchen würde, um weiter zu kommen.

 

Um verantwortungsvoll neue Beziehungsformen mit mehreren PartnerInnen zu wagen, braucht es bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, sonst wird der Versuch über kurz oder lang im Desaster enden:

 

  1. Es darf nicht auf Kosten von jemandem gehen. Ich übernehme Verantwortung, ich entwickle meine Herzenskraft, so dass ein liebevoller Umgang entsteht. Ich gehe davon aus, dass alles, was wir denken, fühlen und tun - ob positiv oder negativ - unweigerlich auf uns zurückfällt. Wenn wir diesen Grundsatz missachten, schaden wir letztlich auch uns selber.

 

  1. Neid und Eifersucht: Die Beteiligten sind nicht eifersüchtig oder haben ihre Eifersucht zumindest so weit abgebaut/integriert, dass sie ihre Eifersuchtsgefühle „im Griff haben“. Mit „im Griff haben“ meine ich nicht beiseite geschoben und verdrängt, sondern soweit bearbeitet, dass man/frau damit umgehen kann. Sicher spielt hier das Verhalten der anderen Beteiligten eine entscheidende Rolle. Weil Neid und Eifersucht die wohl grössten Hindernisse beim Verlassen des Dogmas der ausschliesslichen Zweierbeziehung sind, hier eine Analyse des Therapeuten und Holonmitglieds Willi Maurer: „Ich halte das Zweier-Dogma für einen Schutz vor unkontrollierbaren, allzu schmerzlichen Gefühlen von Menschen, die aufgrund ihrer frühkindlichen Prägung nicht imstande sind, mit Neid und Eifersucht umzugehen, da sie davon “besessen“ sind. Es ist ein “Chnorz“, diese Gefühle mit der Rationalität überwinden zu wollen, ohne die entsprechende Bereitschaft zu einer persönlichen Bewusstseinsarbeit. Neid und Eifersucht hängen nicht nur mit patriarchalischen Strukturen zusammen (kommen jedoch da vielleicht häufiger vor als in matriarchalen), sondern sie sind u.a. eine Konsequenz der fehlenden prägenden Momente des alle Sinne erfassenden Kontakts zwischen Mutter und neugeborenem Baby. Eine Konsequenz davon, dass Neugeborene von der Mutter getrennt und weggelegt werden. Wer dies als Baby ohnmächtig erfahren musste, ist später neidisch auf die Macht der Person, in die sie verliebt ist, sich verweigern zu können, und/oder eifersüchtig auf sie, wenn sie sich (nicht nur sexuell) andern zuwendet. Neid äussert sich dann im Impuls, den/die PartnerIn umbringen/schlagen/bestrafen zu wollen. Eifersucht hingegen äussert sich im Impuls, den/die LiebhaberIn der Partnerin oder des Partners umbringen/schlagen/bestrafen zu wollen. Neid basiert auf einer aus frühester Kindheit stammenden, existentiellen, lebensbedrohlich erlebten Trennungs- oder Ohnmachtserfahrung. Eifersucht kommt noch zusätzlich dazu, wenn jemand anderes das bekommt was ich auch gewünscht hätte. Wenn Neid und Eifersucht zusammenwirken, kommt es zu gewalttätigen Exzessen. Habsucht ist symbolischer Ersatz für entgangene Liebe.“

 

  1. Schmarotzertum: Mehrere Beziehungen dürfen nicht dazu missbraucht werden, Konflikten auszuweichen, indem man/frau sich aus dem Staub macht und zur/m Nächsten geht, wenn es einem zu mühsam wird. Es gibt auch SchmarotzerInnen, die aus ihrer Not eine Tugend machen und im Brustton der Überzeugung ihre neue Heilslehre verkünden, die Polygamie. In Wirklichkeit sind sie wohl eher auf der Flucht vor ihren eigenen Problemen und damit auch auf der Flucht vor sich selber. Ich sehe eher ein Beziehungsgeflecht aus längerfristigen Beziehungen, nicht das herumflattern wie ein Schmetterling von Blüte zu Blüte. Qualität ist angesagt, nicht Quantität. Nur so können wir unsere Lektionen, die uns das Leben bietet, lernen und an ihnen wachsen. Wenn wir das nicht tun, wiederholen sich dieselben Lektionen immer wieder aufs neue in den unterschiedlichsten Konstellationen. Das Leben ist bekanntlich die beste Therapie!

 

  1. Kein Sex ohne Liebe: Dass die Nichtbeachtung dieses Grundsatzes negative Auswirkungen hat, kennen die meisten aus eigener Erfahrung. (Ein eindrückliches Beispiel liefert Bernard Cornu im ZeitPunkt Nr. 46.) Da die Sexualität die stärkste Energie ist, die den Menschen zur Verfügung steht, sind die Auswirkungen von dem, was man/frau hier sät, auch entsprechend massiv, sowohl positiv als auch negativ. Zumal es ja nicht nur um die konkreten Handlungen auf der materiellen Ebene geht, sondern auch um die Gedanken und die Gefühle. In diesem Sinne sind die Gedanken gar nicht so frei! Vor allem Männer, die wenig Kontakt zu ihren Gefühlen haben oder diesen bereits weitgehend verloren haben, sind in Gefahr, das Opfer ihrer selbst zu werden, auch Opfer der gesellschaftlichen Prägungen. Der erfolgreiche Mann auf der Karriereleiter ist abgeschnitten vom realen Alltag seiner inneren und äusseren Kinder. Eine Beziehung kann sehr vielschichtig sein, die Herzebene ist dabei aber bestimmt zentral. Wenn es uns gelingt, die stärkste Energie des Menschen für unser inneres Wachstum zu nutzen, sind wir dem Ziel der Transzendenz einen Schritt näher. Auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel. Es ist mehr eine Frage der inneren Haltung, sich selbst und dem/der/den PartnerIn(nen) gegenüber, und weniger eine Frage der äusseren Formen und Praktiken.

 

  1. Keine neuen Dogmen: Vor allem Leute, die vorher lange Zeit in einem anderen Extrem gelebt haben (z.B. einer sexuell unbefriedigenden Ehe), neigen dazu, ins andere Extrem zu kippen und zu vehementen Verfechtern der Polygamie zu werden - bis sie sich auf’s Neue verlieben. Jede/r muss selber spüren, was für ihn/sie das Richtige ist. Man kann sich aber gegenseitig helfen, seiner inneren Stimme näher zu kommen und ihr nachzufolgen.

 

 

Um nur schon diese fünf Voraussetzungen zu erfüllen, braucht es schon einiges an menschlicher Reife. Ohne eine entsprechende spirituelle Praxis, nach welcher Schule/Richtung/Religion auch immer, dürfte das schwer zu erreichen sein. Das entscheidende ist immer die praktische Realität, ganz nach dem Motto: An den Früchten werdet ihr sie erkennen.

 

Um die Märchenprinzessin zu finden, musst du erst selber zum Märchenprinzen werden,“ sagte einmal eine weise Frau zu jemandem in einer Gruppe, in der wir das Thema bearbeiteten. Ganz entscheidend ist sicher auch, was für Frauen- und Männerbilder wir in uns haben, was für Ideale, was für ein Bild der/des idealen Partnerin/Partners wir mit uns herumtragen. Das offenbart sich z.B. dann, wenn wir uns verlieben und wie wir damit umgehen. Was suchen wir, was ist unsere Sehnsucht, wenn wir eine/n Partner/in suchen, eine Beziehung eingehen? Alle diese Fragen ausführlich zu behandeln, gäbe nochmals einen Artikel in diesem Umfang.

 

 

Netzwerk oder Gemeinschaft?

Ich könnte mir ein Netzwerk von Interessierten vorstellen, die sich - als aktive Mitglieder des Netzwerks und/oder als Gönner in einem Unterstützungsverein - zusammen tun, Kontakte knüpfen, Beziehungen pflegen, sich in kleineren oder grösseren Gruppen treffen, ab und zu einen Tantra-Work-shop organisieren und/oder ein meditatives Ritual zelebrieren, zu einer Party einladen oder auch mal eine wilde Orgie feiern, z.B. mit einem grossen, aphroditischen Gelage, nach den einschlägigen Rezepten im Kapitel „Die Orgie“ im erotischen Kochbuch Aphrodite von Isabel Allende.

Wer mehr möchte und eine grössere Herausforderung sucht, kann sich - je nach seinen/ihren Talenten - stärker engagieren. Mittelfristig könnte sich eine Kerngruppe bilden, die fest, vorwiegend oder auch nur sporadisch zusammen wohnt (mit oder ohne Zweit-Wohnung im Rücken). Das wäre eine flexible Lösung, und so könnte sich jeder/jede soweit einbringen, wie es ihm/ihr im Moment entspricht. Im eurotopia, dem besten Verzeichnis der europäischen Gemeinschaften und Ökodörfer, gibt es bereits einige, die in diese Richtung gehen.

 

Das sind jetzt einmal ein paar Ideen. Ich stelle mir aber vor, dass ich das mit denen weiter entwickeln werde, die sich melden. Interessiert? Dann melde Dich mal, mit Email oder per Telefon.

 

Herzliche Grüsse Markus Rüegg

 

P.S: Die Zeitschrift ZeitPunkt, ist meines Wissens zusammen mit dem Holon-Journal die einzige Zeitschrift in der Schweiz, die soziale, ökologische, politische und spirituelle Themen in einem Medium vereint. Im Sommer 1999 gab es in den Ausgaben Nr. 46-48 eine interessante Diskussion, über neue Beziehungsformen. Ein Auszug dieses Artikels ist in gekürzter Version im ZeitPunkt 48 erschienen. Das Thema beschäftigt anscheinend ein grösseres Publikum als ich dachte, denn der ZeitPunkt bekam noch nie so viele Zuschriften wie beim anschneiden dieses themas. Der grosse Aufsteller ist aber das hohe Niveau der veröffentlichten Beiträge. Am besten gefallen hat mir bis jetzt der Beitrag von Gerda Tobler aus Pfäffikon

Anhang:

Alte ZeitPunkt-Nummern kosten Fr. 9.— plus Versandkosten. Bestellungen bei:

ZeitPunkt, Westbahnhofstr. 10, 4500 Solothurn, Tel. 032 621 8111, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Bärbel Moor Zärtlichtblick – Liebendlich aus „Der Sonnenwind“ (ZP 37)

Sonnenwind 4 Ein Interview zu „KAREZZA“

Mira Müller-Grosse Mut, aus dem Herzen zu sprechen, Holon-Journal 7

Tages-Anzeiger No Sex, Magazin 7/2001

in der April-Ausgabe der Schweizer Zeitschrift "Natürlich" ist ein Artikel 
zum Thema Polyamory erschienen. Ab 1. April am Kiosk erhältlich. Hier der Link zum Artikel: https://www.natuerlich-online.ch/magazin/artikel/wenn-einer-nicht-
genuegt
Die Web-Version ist verkürzt.

Bücher:

August E. Hohler Gegen den Strom nach vorn ISBN 3-9063 7309-6 S.123-147

Hermann Meyer Jeder bekommt den Partner, den er verdient, ob er will oder nicht. Das Kapitel: „Man lege sich eine Zweitbeziehung zu“ wurde im ZeitPunkt Nr. 44 veröffentlicht.

Heide Götter-Abendroth/ Kurt Derungs Matriarchate als herrschaftsfreie Gesellschaften, 15 etnologische Studien über matriarchale Kulturen, edition amalia, Fr. 40.—

Viviane Forrester Der Terror der Ökonomie, Fr. 14.—

Bernard Lietaer Mysterium Geld Fr. 39,-- / Das Geld der Zukunft Fr. 41.--

Willi Maurer Zugehörigkeit, Der verpasste Augenblick – ist er nachholbar? Fr. 42.--

Veronika Bennholdt-Thomsen/Maria Mies Eine Kuh für Hillary, Frauenoffensive, Fr. 31.--

Oekodorf Sieben Linden eurotopia, Verzeichnis europäischer Gemeinschaften und Oekodörfer, Fr. 30.—

Isabel Allende Aphrodite, Eine Feier der Sinne Das Buch ist auch zum lesen ein Genuss – witzig, humorvoll, spannend und auch erotisierend. Die Frau hat Talent! Auch für kulinarische Banausen, denn der Rezeptteil ist nur ein Drittel des Buches, der Rest ist gute Literatur – zum Entspannen und geniessen.

 

Bücher können bei mir bestellt werden:

markus rüegg, schützenstrasse 73, 8400 winterthur, schweiz
fixnet 0041 52 222 4004 mobil: 0041 79 693 55 66

mr at kmuplus.ch
www.kreative-beziehungen.ch
www.gemeinschaften.ch
www.strohballenbau.ch
www.kmuplus.ch

 

Copyright bei Markus Rüegg, übernehmen nach Absprache und Quellenangabe ist erwünscht und für nicht kommerzielle Zwecke kostenlos.

 

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